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"Hot Dreams" - selten sprach der Titel eines Brandl-Films derart Bände wie dieser. Vielleicht aber auch nur auf den ersten Blick... Denn klar, betrachtet man die Aufmachung des Films sieht alles klar nach einem billigen Sexfilmchen aus, angereichert mit etwas flachem Humor. Doch hinter diesem Film steckt mehr, man sollte sich dieses zweistündige "Filmchen" mit Sicherheit erst mal anschaun, bevor man darüber urteilt, denn selten dürfte man bei einem Brandl-Film dermaßen überrascht werden können. Gut, für manch einen mag der Film auch nach Betrachten nichts anderes sein als eine platte Sex-Klamotte. Für den geneigten Freund des parodistischen Humors, allen voran für jeden Film-Fan und -Kenner könnte er vor allem eins sein: schlichtweg eine Riesengaudi!
Die Story des Films ist dabei schnell erzählt. Ein illustres Damen-Quartett erzählt sich beim Latte Macchiato beschwingt seine besten erotischen Abenteuer. Das klingt jetzt wie aus einem billigen Porno. Soll es auch und es würde auch so aussehn, würde es sich bei den Liebhabern nicht unter anderem um den Chef, einen französischen Künstler, ein paar bayerischen Bauern-Seppls, König Artus, dem bösen Wolf, die sieben Zwerge und Aliens aus einer fremden Galaxie handeln...
Tja, mehr braucht mal wohl nicht zu
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sagen, jeder kann sich das Resultat denken. Denn das heißt jede Menge organisierter Schwachsinn, aufgegliedert in zahlreichen Episoden, in denen nicht nur so ziemlich jedes erdenkliche Sex- Klischee, sondern auch querfeldein die halbe Filmgeschichte veräppelt wird. Und was hierbei vielleicht so manchen Skeptiker überraschen könnte: der Humor gewinnt gegenüber der Erotik klar die Oberhand. Denn natürlich gibt es viel nackte Haut, und auch einige richtig heiße Szenen, aber richtigen Sex gibt es eigentlich nicht zu sehen und wenn dann nur auf lustige Art und Weise. Gags gibts dafür im Minutentakt, teilweise sogar noch häufiger... Dass dabei natürlich nicht jeder zündet, liegt in der Natur der Sache und selbstverständlich gibt’s auch viele platte und altbekannte Sex-Witze. Die werden aber gemischt mit Parodien in schönster "Hot Shots"-Manier. Und was

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außerdem mehr als löblich ist: kein Gag im ganzen Film zielt unter die Gürtellinie, vom derzeit so häufig in solchen Film zu findenden unsäglichen Fäkal-Humor fehlt jede Spur.
Man sieht: das hier ist kein im Schnelldurchlauf runtergekurbeltes Schmuddelfilmchen aus dem hintersten Regal der Videothek, sondern ein durchdachtes aufwendig umgesetztes Stück Komödie. Wie viel Aufwand dahinter steckte, wird nicht nur an der immens langen Produktionsdauer (2 1/2 Jahre!!) ersichtlich, sondern auch bei der Ausstattung. Wie mittlerweile in Parodien üblich gibt es meist gute Kulissen mit vielen teils auch wieder lustigen Details. Abgerundet wird das ganze dann mit einem größtenteils gut besetzten Cast. Klar, wenn man eine Komödie ausschließlich mit Laien besetzt, kann mit deren humoristischer Leistung natürlich nicht jeder was anfangen. Und natürlich scheitert auch manch ein Gag an der schauspielerischen Umsetzung. Aber dieses vielleicht einzige Defizit verzeiht man schnell, denn einen großen Pluspunkt sollte man natürlich nicht verschweigen: bei der extrem heißen Darstellerinnen-Riege gibt’s nicht nur gehörig Futter fürs Zwerchfell, sondern auch fürs Auge...
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