Der Garten Eden

 

Ehedrama, 2018/19

 

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Dauer: 115 Minuten (Farbe)

Regie: Helmut Brandl, Günther Brandl

Drehbuch: Helmut Brandl, Günther Brandl

Kamera: Helmut Brandl

Schnitt: Helmut Brandl

Musik: Kevin MacLeod, Doug Maxwell, Michael Donner

Release: 07.12.2018

Produktionsdauer: 107 Wochen (16 Drehtage)

Budget: 360,- €

Empfohlen ab 12 Jahren

 

Darsteller: Günther Brandl, Claudia Lorenz, Melody Bayer, Tari Ritter, Andreas Rimkus, Monika Brandl, Stefan Mühlbauer, Martin Faltermeier, Florian Parzer, Martin Eherer, Romy Brandl, Christian Meilhammer, Lara Vetter, Helmut Brandl, Peter Eherer, Daniel Kanter, Patrick Skeide, Martin Mehlsteibl, Adriana Piser, Alois Brandl, Jan Lorenz, Karl Kieslich;

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"Wenn eine Ehe in die Brüche geht, ist nie einer allein Schuld, sowas gibt es nicht..." (Fabian)

 

 

"Ehebruch" – mit diesen Worten beginnt dieser Film. Ehebruch, kein einfaches Thema, dass sich die Brandls bei ihrem neusten Drama ausgesucht haben, um daraus einen tristen, unmoralischen und auch deshalb so ungemein realistischen Film zu machen. Deshalb nicht einfach, weil das Thema ja so allgegenwärtig ist und auch schon so oft in unzähligen Varianten erzählt wurde. Und das ist ja bekanntlich für einen Autor die wohl größte Herausforderung...

Eine ganz normale Ehe in der heutigen Zeit: Fabian (Günther Brandl) und Daniela (Claudia Lorenz) leben nun seit 11 Jahren zusammen - ohne spektakuläre Zwischenfälle, ohne Skandale, immer treu. Bis jetzt. Bis Fabian seine neue Mitarbeiterin einstellt: Julia (Melody Bayer) ist attraktiv, dynamisch und lässt den gelangweilten Ehemann nicht mehr aus ihrem Bann. Trotz anfänglichem Zögern kann er ihr nicht mehr widerstehen – und beginnt mit ihr eine Affäre.

Eine Affäre, die Fabian nicht nur emotional belastet. Und damit auch seine Beziehung zu Daniela. Denn obwohl die augenscheinlich von alledem nichts ahnt, verfällt sie angesichts des grauen Alltags immer mehr in Frustration. Und so beginnt die heile Ehewelt der beiden immer mehr zu bröckeln – bis es am Schluss keinen Ausweg mehr gibt…

Vielleicht sollten Sie sich diesen Film nicht ansehen, wenn sie verheiratet sind. Und vielleicht auch nicht, wenn Sie es irgendwann einmal vorhaben. Denn leicht kann es passieren, dass man hier den letzten Funken Glauben an die große Liebe verliert. Zu ernüchternd wird das Schicksal dieses Ehepaars erzählt. Wie der eigentlich treue Mann, der ja seine Frau zweifellos immer noch liebt, der Verlockung nicht widerstehen kann und ihm schließlich das selbe biblische Schicksal ereilt wie einst Adam und Eva: Vertreibung aus dem Garten Eden. Dieser Bezug wird dann auch schön verdeutlicht durch die bildliche Darstellung des Bibelszenarios um die Verführung durch die teuflische Schlange - nur eine vieler visueller und stilistischer Spielereien.

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Die den Film angenehm vom so typisch nüchternen deutschen Drama - wie es auch im Indie-Bereich gängig ist - abheben. Trotzdem aber ist "Der Garten Eden" bemüht, nicht zu künstlerisch rüber zu kommen. Heraus kommt dann eine gesunde Mischung, die vor allem durch die guten Schauspielerleistungen (deutlich über dem in Brandl-Filmen üblichen Standard) getragen werden. Und so kann man als Zuschauer gebannt beobachten wie die Hauptprotagonisten unaufhaltsam ihrem persönlichen Untergang entgegen steuern. Gekrönt von einem genial melancholischen Ende, das wohl auch denTabelllenbreite

hartgesottensten Zuschauer nicht kaltlassen wird....

So, und wenn so manch einem Brandl-Veteran der ersten Stunde das Ganze bekannt vorkommen sollte - er irrt nicht. Das Ganze ist das Remake eines Brandl-Films aus dem Jahr 2002. Damals noch von Günther in Alleinregie umgesetzt, war es genau 17 Jahre später vor allem Helmut, der dem Stoff so angetan war, dass er ihn unbedingt neu verfilmen wollte. Eine gute Entscheidung, denn so bleibt eines der sicherlich bemerkenswertesten Stücke Brandl-Film nicht länger der breiten Öffentlichkeit vorenthalten.

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Besetzung:

Hauptrollen: Fabian (Günther Brandl), Daniela (Claudia Lorenz), Julia (Melody Bayer);

Nebenrollen: Eva (Tari Ritter), Adam (Andreas Rimkus), Fabians Schwester (Monika Brandl), Kunden bei Fotoshooting (Romy Brandl, Christian Meilhammer, Lara Vetter), Fabians Vater (Stefan Mühlbauer), Fabians Schwager (Martin Faltermeier), Bewerber (Florian Parzer), Danielas Chef (Martin Eherer);

Weitere Rollen: Danielas Kollege (Helmut Brandl), Bar-Gast (Peter Eherer), Gäste im Lokal (Daniel Kanter, Romy Brandl, Patrick Skeide, Martin Mehlsteibl, Adriana Piser, Alois Brandl, Karl Kieslich);

Statisten-Rollen: Julias Affäre (Jan Lorenz), Gäste im Restaurant (Jan Lorenz, Alois Brandl, Patrick Skeide, Martin Mehlsteibl, Adriana Piser, Daniel Kanter), Gäste im Café (Monika Brandl, Romy Brandl);

 

Songs:

"Walk The Line" (RaffBand), "Still Give You My Love" (Cooper and Jackson), "Used Love" (Hackmonocut,) "Me And The Night" (Cooper and Jackson), "Have A Goot Time" (Cooper and Jackson), "Virgin Suicide Bomber" (Hackmonocut);

 

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4 FRAGEN, 4 ANTWORTEN –

DAS INTERVIEW:

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Melody Bayer

"Der Mensch ist von Natur aus nicht zur Monogamie geschaffen."

In der "Der Garten Eden" spielst du ja mit der Julia die Rolle, die den Ehebruch auslöst - gewissermaßen die Schlange im Sinnbild. Siehst du deine Figur als den Bösewicht des Films?
Nein, als Bösewicht sehe ich sie nicht. Sicherlich hat sie fragwürdige Ansichten und handelt dementsprechend, sie tut das allerdings nicht böswillig. Sie sieht die Affäre, die zwischen ihr und dem verheirateten Fabian stattfindet, nicht als Vergehen an.

Deine Figur hat ja zum Thema Ehebruch eine relativ pragmatische und auch "radikale" Einstellung, kannst du diese teilen?
Klares Jein! In der Sache finde ich, Julia hat Recht. Der Mensch ist von Natur aus nicht zur Monogamie geschaffen, vieles könnte wohl einfacher sein, wenn Beziehungen weniger ausschließlich gesehen würden. Es kommt ja durchaus vor, dass sich die Zuneigung eines Menschen irgendwann im Laufe seines Lebens auf mehrere verteilt. Eine offene Beziehung, Polyamorie oder wechselnde Partner sind auch an sich nichts Schlechtes oder weniger "wert" als eine klassische Beziehung. Allerdings glaube ich auch, dass Julias Vorstellungen von Beziehung, Liebe und Sex in den seltensten Fällen real umsetzbar sind. Ich glaube auch nicht, dass ich in der Praxis damit umgehen könnte.
Im Film spielst du ja einige freizügigere Szenen, bei denen es auch zur Sache geht. War das schwierig?
Gar nicht. Eher ziemlich witzig. Die Szene ist choreographiert, damit es nicht nur realistisch, sondern auch "gut" aussieht, also ästhetisch und flüssig. Wenn man dazwischen erstmal vier Beine entknoten muss und organisieren, wo der berüchtigte "zweite Arm" hinkommt, damit er nicht im Weg ist, ist das für die Beteiligten oft sehr lustig - und eher selten erotisch. Nur meinen Eltern würde ich "Der Garten Eden" nicht zeigen. Das wäre dann doch peinlich, wenn sie mir beim (wenn auch nur täuschend echt gestellten) Sex zuschauen müssten.
Die Brandls arbeiten ja eigentlich eher ungern mit professionellen Schauspielern zusammen, du bist eine der wenigen Profis die aber trotzdem regelmäßig mit dabei ist. Hast du ne Erklärung warum die Zusammenarbeit mit dir offenbar so viel besser klappt als mit den anderen?
Ach, Vollprofi bin ich sowieso nur auf der Bühne, Film mache ich noch gar nicht so lange, da habe ich auch noch einiges dazu zu lernen. Ich bilde mir nicht so viel darauf ein, was ich alles schon erreicht habe, das wichtigste Projekt ist immer das aktuelle. Und ich bin keine Diva, die sich über jeden Quatsch aufregt und rumnörgelt, dazu bin ich innerlich zu entspannt. Deswegen passt das gut mit Brandls und mir. Wir haben auch noch einiges miteinander vor!

 

 

 

 

 

Meinungen zum Film:

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Zum Fazit

Hier handelt es sich um eine Einschätzung von uns selbst, die in erster Linie als Einordnung der Filme untereinander dienen soll.

Unterhalb wird für die fünf Kategorien das Maß des Vorkommens mit ein bis drei Punkten beziffert.